Weiterbildung in Süddeutschland (für einen Hamburger gilt Wiesbaden schon als Süddeutschland). Yay. Aber das beste draus machen und selbstverständlich ein Hotel mit Spa Bereich ausgesucht. Ich Fuchs. Es sollte Nägler's Fine Lounge Hotel werden. Am Weinberghang mit Blick auf den Rhein. Herrlich.
Das Hotel selbst ist einfach, aber doch irgendwie luxuriös. Beim Check In musste ich mir Zeiten zur Nutzung der Sauna aussuchen und dachte mir, warum nicht jetzt schnell für eine Stunde. Mir wurde dann auch erklärt, dass sich das Spa im 1. Untergeschoss befindet und „dazwischen“ der Ruhebereich.
Mir war noch nie bewusst, dass es nicht nur bei Harry Potter anteilige Geschosse oder Ähnliches gibt. Aber statt Gleis 9 ¾ sollte ich in das 0,5 Untergeschoss für den Ruhebereich.
Aber bevor es in den Ruhebereich geht, ist es natürlich sinnvoller das Spa unsicher zu machen. Über das Treppenhaus lande ich im Keller und es sieht auch noch ein bisschen aus wie ein Keller. Kleine Malerpritschen stehen im Gang herum. Und dann ist da die graue Tür mit der Aufschrift „relax and enjoy“. Muss also das Spa sein. Rein da. Und tatsächlich, ich stehe im kleinen Vorraum mit Spiegel und Föhn sowie einigen Spinten. In einem dieser Spinte habe ich auch „meine“ große Saunatasche mit Handtüchern, Bademantel und Schlappen gefunden. Auch der Vorraum ist schon in schöne Holzverkleidungen gefasst und macht hungrig auf mehr.
Nach links geht es zum Damenbereich und nach rechts zum Herrenbereich. Zuerst kommt das Badezimmer mit einfacher Dusche und dann noch einmal der Umkleideraum für die Herren. Wieder mit entsprechenden Spinten in Holzoptik und einigen netten Deko-Elementen.
Nun zu den Saunen. Über den Flur schreitend gelange ich direkt zur Sanarium-Dampfbad-Kombo, die in kräftigem, aber nicht übertriebenem Rotlicht gefasst ist. Wie erregend, ähhh aufregend. Zuerst das Dampfbad, welches leider aufgrund von Corona gesperrt gewesen ist. Eine gekachelte Doppelsitzbank mit kleinem Dampfbrunnen beim Eingang. Der Eingang ist vollverglast und noch viel spannender ist die Glasscheibe zwischen Dampfbad und Sanarium, sodass man sich gegenseitig beim Schwitzen zuschauen kann.
Das Sanarium (hier „Bio-Sauna“ genannt) ist identisch aufgebaut wie das Dampfbad. Die Sitzbänke sind ebenfalls wellenförmig in Zweierlage, aber natürlich aus Holz und nicht gefliest. Die Temperatur liegt bei entspannten 60 Grad und lädt zum längeren Verweilen ein.
Hinter diesem Kombo-Bereich befindet sich ein etwas größerer Raum. Hier findet sich das typische Kalttauchbecken an. Auf den ersten Blick sieht dieses wie ein alter Badezuber, also wie ein altes Badefass, aus. Auf den näheren Blick wurde ich dann etwas enttäuscht, aufgrund der blauen Kunststoffwanne im Inneren des Beckens. Zerstört etwas den durchgehenden Stil des Spas. Wegen Corona war das Tauchbecken leider nicht befüllt.
Neben dem Tauchbecken befindet sich auf einem hervorragend hergerichteten Baumstumpf eine Silberschale mit frischem Crushed Ice zum Abkühlen oder zum Saunieren. Apropos, links kam dann auch das Herzstück. Die Finnische Sauna mit knackigen 90 Grad. Von außen in altes Holz gefasst. Ein sehr schöner Anblick. Das Holzdekor zieht einen schönen roten Faden fast durch das gesamte Spa.
Die Sauna ist innen mit einer Doppelbank ausgestattet und einer Beleuchtung, die von unten kommt. Die Welt steht Kopf. So eine Beleuchtung hatte ich auch noch nicht gesehen. Entweder war das aus Versehen oder jemand wollte mal verrückt sein. Mir gefiel es aber und geblendet wurde man zum Glück auch nicht. Das Holz befand sich in einem guten, neuwertigen Zustand. Der Ofen ist ein etwas kleineres, verchromtes Modell, bringt aber die benötigte Leistung. Ein Eimer (ohne Aufguss-Essenzen) stand zur freien Nutzung bereit. War an dem Tag aber nicht in meinem Interesse, weil ich aus dem Crushed Ice lieber kleine Bälle geformt habe und diese auf den Ofen gelegt habe, um eine konstante, leichte Dampfentwicklung zu haben.
Ich war jedenfalls happy (trotz gesperrtem Dampfbad und Tauchbecken).
Aber nun zu dem ominösen Ruhebereich im 0,5 Untergeschoss. So ein bisschen Pause nach dem Saunieren mit Nickerchen ist doch genau da Richtige. Also auf zu der nächsten Tür „enjoy & relax“. Durch da und… WOW… Damit habe ich absolut nicht gerechnet und war bereits auf den ersten Blick hellauf begeistert!
Ich weiß ehrlich gesagt nicht wo ich anfangen soll oder wie ich es beschrieben soll. Aber ich gebe mir Mühe und am Ende sollten die Bilder mit am aussagekräftigsten sein.
Der Ruhebereich ist mit einem flauschigen, geräusch-schluckenden Teppich ausgelegt und überall hängen auch Vorhänge, die einerseits visuell den Raum unterteilen, aber auch Geräusche dämpfen sollen. Überall steht ein bisschen Deko und Kunst rum, welche zum Stöbern und Begutachten einladen. Und bezüglich der Einrichtung gibt es einfach alles was das Herz begehrt:
Ein riesiges Day-Bed (lädt schlimm zum Schlummern ein), von der Decke abgehängte ergonomische Liegen (für 1 oder 2 Personen), verschiedene Sofa-Ecken zum Lümmeln, eine hochgesetzte Sofa-Landschaft, eine Bibliothek mit Ledersofa, kleinere Sitzecken aus Bast und natürlich noch eine Infrarot-Liege. Und das alles wird mit verschiedenen Lichteffekten untermalt. (Und einen schicken Gym Bereich gibt es auch noch!)
Abschließend muss ich sagen, dass dies einer der besten Ruhebereiche ist, in denen ich mich je tummeln durfte. Hätte das Hotel Spa noch einen Whirlpool und ein Schwimmbecken gehabt und irgendeinen Spa-Teil mit Blick auf die Weinberge und/oder den Rhein, dann wäre das Spa definitiv in den TOP 3 gelandet!
Aber nichtsdestotrotz ist das Spa des Nägler’s Fine Hotel einen Besuch wert und mehr als nur gut gelungen. Hier würde ich jederzeit gerne wieder residieren.
Hier geht es zur Website: https://www.naeglers-hotel.de/