Platz 16 - Kaifu Bad (Hamburg)

Corinna. …ähhh Corona hin oder her. Ich wäre doch ein Jeck, wenn ich vor dem neuen Lockdown nicht noch einmal die Gunst der Stunde nutzen würde, um am vorletzten Tag in Freiheit noch einmal in die Therme zu gehen.

 

Ein paar Wochen zuvor war meine wundervolle Freundin im Kaifu Bad (Achtung: Das Bäderland Hamburg hat mich schon getadelt! Das Kaifu Bad hat nichts mit der Kaifu Lodge zu tun – OBWOHL man teilweise als Kaifu Lodge Mitglied auch Spa und Schwimmbad mitnutzen darf. Aber an dieser Stelle möchte ich nicht so kleinteilig werden wie das Bäderland :D).

 

Angekommen (nach aufwendiger Parkplatzsuche), sieht das Kaifu Bad von außen doch sehr.. rustikal, aber auch edel aus. Der Eindruck war auf jeden Fall positiv. Mit Masken bestückt haben wir am Empfang unsere Chips erhalten (ich hatte dauerhaft die Befürchtung meinen Chip zu verlieren und die Halterung am Spint-Schlüssel war auch nicht gerade vertrauenswürdig). Die Umkleide war für meinen Geschmack viel zu klein – grundsätzlich, aber vor allem während Corona – aber auch hier mit Stil eingerichtet. Komischerweise nutzt man allerdings andere Umkleiden, wenn man das „All inclusive“ Paket mit Sole-Bad bucht, als wenn man nur Schwimmbad (und Sauna) bucht. Gefühlt zählt man ohne die Sole-Buchung zum Proletariat, denn dort gibt es nur Gemeinschaftsumkleiden :D Aber das hätte ich als Berufs-Nackedei auch vorgezogen – zumal die Gemeinschaftsumkleide bestimmt größer ist als die „Sole-Umkleide“.

Aber genug geblubbert. Nach der Umkleide sind wir zuerst einmal in…. den Spa-Bereich! Korrekt. Was auch sonst. Dabei ist mir bewusst geworden, dass ich hier schon einmal war als ich in der Kaifu Lodge ein Probetraining gemacht habe :D

 

Ein beige-farbend, gekachelter, großer Raum, der wahrscheinlich herzerwärmend und gemütlich wirken soll, für mich aber einen Ticken zu steril war.

 

Gleich zu Beginn befinden sich die Wärmebänke mit den Fußbecken – grundsätzlich sinnvoll, aber ich nutze meine Zeit lieber für die Saunen selbst (nehmt mich aber bitte nicht als Maßstab für euren nächsten Saunagang!). Highlight wäre es allerdings gewesen, wenn es diese Wärmebänke (welche man schon nicht häufig sieht) auch in Form von Wärme-Liegen gegeben hätte. Gibt für mich kaum etwas Geileres.

 

 

Nach links hinweg befinden sich die Duschen und zwei Dampfbäder. Einmal klassisch und einmal das Eukalyptus-Dampfbad. Das klassische Dampfbad ist super – starke und schnelle Dampfentwicklung. Ein großer, gemütlicher Kachelraum. Aber das Eukalyptus-Dampfbad… puhhh… für mich leider ein absolutes No Go. Ich bin ja weder aus Butter noch aus Zucker, aber hier hat es keine Minute gedauert bis meine Augen von dem viel zu öligen Dampf gebrannt und getränt haben. Nach 3 Minuten war ich wieder draußen und froh saubere Luft zu genießen.

Zur Abwechslung ab in die Sauna. Direkt gegenüber liegt die Farblichtsauna. Mit 60 – 70° eine sehr entspannte Sauna, in der wir dann auch etwas länger als die empfohlenen 15 Minuten lagen, weil es sich einfach nur wie ein ultra heißer Sommertag anfühlte. Dazu befinden sich in der Decke große Lichtstränge, die hin und wieder die Farbgebung ändern und damit die gesamte Sauna fluten. Ich habe direkt unter einer dieser Lampen gelegen und fand sie selbst dann nicht störend. Irgendwie hatte die Lichttherapie doch etwas entspannendes.

 

 

Nach der Sauna kurz Abkühlen. Es gibt einen kleinen Außenbereich, in dem nur Segel gespannt sind, falls es mal regnen sollte. Auch ein höher gestelltes Kältetauchbecken ist vorhanden. Aber mir haben die gemütlichen Holzbänke gereicht, um weiter runterzufahren.

Nach diesem kurzen Sauna-Ausflug hielten wir es für eine gute Idee den Sole-Bereich zu erkunden. Etwas schwimmen und ein kleines Nickerchen, bevor wir noch einmal richtig saunieren und dann nach 5 Stunden „Corona-Frist“ das Bad zwangsweise wieder verlassen müssen.

 

Im Sole Bereich angekommen, merkt man auch hier wieder, dass der Sole Bereich von der Einrichtung und der Atmosphäre um Welten hochwertiger ist als der normale Schwimmbereich, der im Vergleich glatt „poplig“ wirkt. Und auch der Spa-Bereich wirkt im Vergleich etwas trister.

 

Im Sole Bereich befindet sich ein großes Sole Schwimmbecken mit 6% Salzgehalt und ein angeschlossener Whirlpool. Beides mit 32°C Temperatur. Drumherum befinden sich Stühle und Liegen. Aber diese waren selbst während Corona und begrenzter Gäste-Zahl restlos belegt bzw. typisch deutsch mit Handtüchern blockiert. Ist ja aber auch nicht schlimm, weil wir eh erst einmal schwimmen wollten.

 

Das Wasser finde ich mit 32°C doch einen Ticken zu kalt, vor allem wenn man, wie es sinnvoll ist, in dem Wasser einfach nur reglos treiben will (durch den salzigen Auftrieb problemlos). Ohne Bewegung wurde mir nach 5 – 10 Minuten doch recht kalt. Beim Treiben kann man unter Wasser beruhigenden Klängen lauschen. Als Super-Powernapper bin ich beim Treiben tatsächlich auch etwas weggedöst. Damit ich nicht untergeh und absaufe oder gegen andere Menschen treibe, habe ich mich vom Becken in den Whirlpool begeben und… bin dort für 15 Minuten sofort eingeschlafen.

 

Ich bin tatsächlich aufgewacht, weil ich gezittert habe, da mir das Wasser zu kalt wurde. Hier kommt ein großer Vorteil ins Spiel à im Sole Bereich befindet sich eine Niedrig-Temperatur Sauna mit entspannten 40°C. Ich hatte Schwein und es war Platz vorhanden und ich habe mich mit meinen Badeklamotten auf meinem Handtuch breit gemacht. Nach einer halben Stunde war ich dann auch gut durchtemperiert. Genervt haben leider nur die Badeklamotten beim Saunieren – Grund für diese Vorgabe wird aber wohl sein, dass man bzw. jeder von außen in die Sauna im Sole-Bereich reinschauen kann.

 

Darüber hinaus gibt es auch ein Dampfbad (kein FKK) im Sole-Bereich. Hier war allerdings immer solch eine Schlange vorhanden (trotz Corona-Gastzahlen), dass ich leider keine Möglichkeiten hatte diese zu inspizieren. 

Zum Luft holen bin ich fix auf die zugängliche Dachterrasse, die im Sommer ein riesiger Pluspunkt sein mag, für mich war es aber nur lebensgefährlich, weil ich mich auf dem rutschigen Boden fast gemault hätte.

 

 

Nach der Dachterrasse habe ich mir noch ein entspanntes Nickerchen im Kaminraum gegönnt – herrlich, das kann man wirklich öfter machen, sofern man das Glück hat und einen Platz ergattern kann.

Gestärkt von meinen Mittagsschläfchen auf zum Spa Bereich, denn wir haben ein Bändchen für einen Aufguss ergattern können. Der milde Aufguss fand in der 90° Sauna statt. Wegen Corona sind natürlich bei Aufgüssen auch nur begrenzte Teilnehmer erlaubt (10 inkl. Saunameister und mir). Der Aufguss an sich (Aromareise durch den Wald) war ganz gut. Der Saunameister konnte die drei Aufgüsse gut verteilen und verwedeln, nur kam er leider nicht all zu freundlich und fröhlich rüber.

 

So eine Aufguss Session allein reicht mir ja aber nicht, vor allem nicht zum krönenden Abschluss des Tages bevor wir rausgeschmissen werden. Deswegen noch einmal fix in die leere Finnische Sauna bei 95° und das restliche Stück Anspannung und Alltag rausschwitzen.

Abschließend und zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Kaifu Bad eine sehr feine und vor allem saubere Alternative für das Herz von Hamburg ist – sofern man sich das All Inclusive Sole Paket leisten kann. 

 

Zur Website vom Kaifu-Bad: https://www.baederland.de/baeder/standorte/kaifu-bad/

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