Platz 24 - CM City Class Hotel Savoy (Haan)

Wenn man sich schonmal  bzw. schon wieder in der Düsseldorfer Ecke rumtreibt, dann jawohl bitte auch in einem Hotel mit einem Spa Bereich. Da kam mir das Best Western Plus Hotel Stadtquartier Haan (langer Name) gerade passend.

 

Aufgrund von Geschäftsterminen konnte ich erst abends einchecken. Die Parkplatzsuche war alles andere als einfach, aber ein Saunameister Sven kriegt jawohl alles hin. Ab zur Reze. „Oh, guten Tag. Hmm.. wir sehen gerade, sie könnten ein Upgrade bekommen. Interesse?“. INTERESSE? Ich war kurz davor über den Tresen zu springen und die Dame vor Freude abzuknutschen, aber ich glaube das wäre zu viel des Guten gewesen. Wie gut, dass ich zu dem Zeitpunkt noch nicht wusste, dass es ein Doppel-Upgrade in die Junior Suite war. Irgendwann muss ja immer mal das erste Mal sein. Halleluja.

 

Und die Junior Suite hatte es auch in sich. Schön groß und noch viel besser: mit einer Infrarotkabine im Zimmer. Naja, eine Sauna wäre besser gewesen, aber wir wollen die Kirche besser im Dorf lassen. Also nackig machen und zur Ankunft erst einmal eine Runde in die Infrarotkabine und ein bisschen entspannen. So eine Infrarotkabine hat ja immer ein bisschen was von einem lauwarmen Sanarium mit Entspannungseffekt. Normalerweise nutze ich diese eher nicht, aber wenn man schonmal eine Infrarotkabine im Zimmer hat, dann schau selbst ich dem geschenkten Gaul nicht ins Maul. Und nach so einem Tag den man nur im Auto oder im Meeting gesessen hat, kann so ein bisschen Gesundsheitskram nicht schaden.

Die Entspannung saß, aber ich wollte mehr. Ich hatte Blut geleckt und mir sofort meinen verzottelten, weichen, heiß geliebten, alten Saunameister Bademantel übergeschmissen und mich über den verglasten Fahrstuhl (damit Haan mich in meiner Zunftkleidung begutachten kann) ins Keller-Spa aufgemacht. Ein kleiner, Flur im Badeanstalt-Stil mit einer beklebten Karibik-Tür. Spannung steigt. Hinter der Karibik-Tür folgte noch eine weitere Tür mit schlichtem Bullauge, durch welches ich einen ersten Blick in das blaue Paradies erhaschen konnte. Blau ist nicht unbedingt jedermanns Sache, aber zum Glück eine meiner favorisierten Farben. Wahrscheinlich wollte man damit den Deko-Stil des Spas und das Urlaubsfeeling noch weiter unterstreichen, vielleicht sogar einen farbtherapeutischen Zweck verfolgen. Es gibt jedenfalls schlimmere Farben und schlimmere Ausleuchtungen als diese.

Im Spa drin schießt einem sofort das Schwimmbecken ins Gesicht. Für ein Hotelspa handelt es sich tatsächlich um ein etwas größeres Modell. Gute Auswahl. Da ich absolut alleine war und auch nicht absehbar war, dass noch weitere Gäste reinstolpern, war ich auch so frei, entblößt zu baden. Eine Wohltat für den Körper. Für meinen Geschmack war allerdings das Wasser einen Ticken zu kalt. Aber das ist wieder Geschmackssache bzw. von der geplanten Aktivität abhängig. Wer hier 2 Stunden lang einen Marathon schwimmen will, wäre besser aufgehoben als ich, der etwas planschen und entspannen will.

 

Um das Schwimmbecken herum wurde eine griechische Landschaft mit dem Mittelmeer und den berühmten weiß-blauen griechischen Häusern gemalt. Daher wohl auch die Farbauswahl der Beleuchtung, um das gesamte Spa in ein blau zu hüllen. 

Die Liegen und die kleine Sofa-Ecke entsprechen dem Standard und sind nichts besonderes. Im hinteren Bereich des Spas befindet sich noch eine Infrarotkabine – für alle Gäste ohne Upgrade oder ausreichen Budget. So kann wenigstens jeder in den Genuss einer Infrarotkabine kommen.

 

Bevor man zu der, in der Ecke versteckten, Sauna kommt, schreitet man noch an dem zugehörigen Duschbereich vorbei. Spas überlegen sich immer wieder neue Highlights für den Duschbereich (nur mit einem hängenden Wassereimer kommt man heute nicht mehr weit). Hier finden wir quasi eine Waschstraße für nackte Menschen. Eine Allround Dusche. Stell dich rein und du wirst von allen Seiten (außer von hinten oder unten) mit Wasser abgespült und musst dich nur noch drehen. Witzig. Je nach Körpermasse funktioniert dies auch besser oder schlechter, aber Spaß hat es allemal gemacht.

Aber genug mit Unfug. Das Herz des Spas. Die Sauna. Betretend fällt einem direkt die rustikale Rückwand ins Auge. Ich persönlich finde es schön, erfrischend und auch authentischer, wenn in einer solchen Sauna „richtiges“ bzw. „wildes“ Holz verbaut wird. Ist definitiv ein Hingucker. Leider wurde hier das wilde Holz nur an einer der Rückwände verbaut. Dafür zusätzlich untermalt mit kräftigen Light Sopts, die sich wiederum auch über eine zweite Wand (ebenfalls oberhalb / hinter den Saunabänken) erstreckt.

 

In die Sauna passen gute 10 Personen. Mit 85 Grad der typische Standard und gut auszuhalten für die Mehrheit der Saunagänger. Die Sauna ist grundsätzlich gut in Schuss gehalten. Der Ofen ist zwar kein Augenschmaus (Chrom passt nach meinem Geschmack visuell nicht so gut in eine Sauna), aber es hat meine Augen erfreut, dass hier mittels einer Sturzsicherung auf die Gesundheit der Gäste geachtet wird. Der Boden war nicht aus Holz, weswegen man aufgrund der Wärmeleitung und -speicherung beim Verlassen der Sauna etwas Gas geben musste. Aufgüsse waren aus eigener Hand möglich. Ein Eimer mit Kelle war vorhanden.

Alles in allem ist dieses blaue Schmuckstück gut gelungen und würde mich überzeugen das Hotel ein zweites Mal zu b(es)uchen, wenn es mich in den Düsseldorfer Speckgürtel verschlägt. Upgrade natürlich gerne wieder inklusive.

 

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