Im Sommer 2019 mal wieder das Männerwochenende mit Kollegen in Heiligenhafen in der Bretterbude in einer der Butzen verbracht. Wenn ihr ein Hotel sucht, das kein Hotel ist, dann müsst ihr mal so eine Butze beziehen. Diese ähneln eher neumodernen, aber gemütlichen Ferienhäusern – mit Teil-Meerblick (Ostsee)! Aber genug von den Butzen! Natürlich hat sich die Bretterbude nicht lumpen lassen und einen eigenen Spa-Bereich angelegt. Ich habe schon viele Hotel-Spas / Day-Spas gesehen. Meistens schlicht oder kahl, aber sauber gehaltene Kleinstparadiese, die sich dem Stil des Hotels anpassen und daher leider meist kühl und unentspannt wirken.
In der Bretterbude begeht man das Spa über einen versteckten Eingang und befindet sich hinter der Tür direkt in einem Gang, der einem langen Schlauch ähnelt (und damit auch mir – höhö). Zu Beginn liegen direkt frische Handtücher aus und ausreichend Wasser steht bereit. Auf den ersten Blick wirkt das Spa ungefähr wie jedes Hotel-Spa. Aber nicht lang schnacken, „Schlach“ in Nacken und schnell in die Sauna. Die Sauna ist mittelgroß für ein Hotel. Man kriegt keine Platzangst, fühlt sich aber auch nicht einsam und verlassen. Pluspunkt für den Eimer mit Kelle, der zum eigenen Aufguss nach privatem Gusto einlädt. Minuspunkt für den Aufguss-Trichter – bedeutet am Eingang ist ein Trichter angebracht, in den man Wasser eingießt, welches über eine Leitung zum Sauna-Ofen transportiert wird (welcher sich hinter / unter der hintersten Bank versteckt) und sich dort über die Saunasteine gleichmäßig verteilt. Mein Saunabuddy hielt sich skeptisch, aber ich leitete zur Erfrischung der trockenen Hitze einen großen Aufguss in den Trichter und fing an zu wedeln – wie gewohnt erst „so“ und dann mit dem Saunafächer. Wir staunten nicht schlecht, weil sich die Hitze trotz des verlagerten Ofens sehr gut verteilte und wir beide ordentlich ins Schwitzen kamen. Geht also auch so! Nichts ist unmöglich für mich!
Und nach der Sauna? Pause? Nein! Direkt weiter in das danebenliegende Dampfbad und ein bisschen Abperlen. Zu Beginn war guter Dunst vorhanden. Die Dampfmaschine hat nach unserem Eintreten aber nochmal ordentlich Einen raufgeschaufelt. Wer den Film „The Fog“ kennt – ungefähr so. Geil.
Nach dem Dampfbad ging es rüber in die Dusche zum kalt Abbrausen. Und dann folgt selbstverständlich ein Nickerchen. Den langen Schlauch entlang (höhö) kamen direkt 2 Überraschungen, die für mich dieses Spa so besonders machen. Auf der linken Seite befindet sich der „Urwald“. Ein gut temperierter Raum, der sehr dunkel gehalten wird, an den Wänden Decken mit Farben und Deko einen Urwald nachgebaut. Auf dem Boden Kunstrasen. Und wo liegt man nun zum Nickern? Auf dem Kunstrasen? Nein! Auf verdammten Hängematten – wie geil ist das denn? Wir haben uns sofort reingelegt und ich wollte direkt wegnickern, aber bevor mir das gelang hörte ich aus der Nachbarmatte meinen Kollegen bereits schnorcheln. Dem wollte ich mich nicht enthalten und schloss mich direkt an. Großartig!
Und die zweite Überraschung? Auf der anderen Seite wurde ein künstlicher Strand angelegt. Wer also nach dem Saunieren das Bedürfnis hat die Füße in Sand zu stecken und vom Strand zu träumen oder einfach in Ruhe eine Sandburg bauen will, der ist hier richtig aufgehoben.
Am Ende zeigt die Bretterbude selbst im Spa das, was sie gut kann. Außergewöhnlich sein. Das Bretterbuden Spa hat sich zu einem meiner Lieblinge erarbeitet. Chapeau und bis zum nächsten Besuch.
Zur Website: https://www.bretterbude.de/