Platz 8 -25hours hotel Das Tour

Wieder einmal habe ich die besondere Ehre, ein Hotel der 25hours hotels zu testen. Dieses Mal geht es in die Westmetropole Düsseldorf ins „Das Tour“. Nicht mein erster Ritt, denn ich war schon das ein oder andere Mal in Düsseldorf. In der Vergangenheit habe ich nur leider nicht im Das Tour genächtigt, was ich im Nachgang betraure, denn dieses Hotel ist einfach nur der helle Wahnsinn.

 

Nach guten 3,5 Stunden Bahnfahrt waren wir endlich in Düsseldorf angekommen. 6 Minuten S-Bahn oder 20 Minuten gehen? Ach was solls, die eingestaubten Knochen freuen sich. Mit Sack und Pack sind wir losgelaufen und ungefähr nach der Hälfte der Strecke konnten wir dann auch schon unser heiß ersehntes Hotel erspähen. Das Tour sticht in Höhe und Aufmachung dermaßen aus seiner Umgebung hervor, dass man gar nicht dran vorbeilaufen kann. Kein Wunder bei 17 Stockwerken und einer monströsen Lichtwerbung.

 

Schnurstracks ins Hotel und an die Rezeption. In gewohnter Manier wurden wir überaus freundlich und mit viel Charme empfangen und haben ein Zimmer im 6. Stockwerk zugewiesen bekommen. Zwar „nur“ der 6. Stock von 14 – aber nichtsdestotrotz hat man immer noch einen großartigen Blick über Düsseldorf. Das Hotel ist wie erwartet sehr farbenfroh, aber auch individuell gestaltet. Unser Zimmer war eher in rötlichen Tönen gehalten und hatte einen eindeutigen französischen Stil (vom angedeuteten Himmelbett, zur Wanddeko, den Leuchten und dem Schallplattenspieler mit französischen Schallplatten und vieles mehr).

 

Aber jetzt kommen die Klopper:

NATÜRLICH sind auch im Das Tour die vollverglasten Duschen mitten im Zimmer platziert, sodass man sich gegenseitig beim Duschen zusehen kann. Da ich mit meiner Freundin dort war, war das natürlich ein absolutes Highlight.

 

ABER der Klopper aller Klopper war nicht nur der zugehörige Balkon am Zimmer, sondern die dort platzierte und angeschlossene französische Badewanne! Eine Badewanne auf dem Balkon. Verrückt. Egal ob kalt, warm, Sonne oder Regen – das ist einfach genial und grandios.

Aber genug vom Hotel geschwärmt. Kommen wir wie gewohnt zum Herzstück des Hotels und meiner Reise: den Spa Bereich. Dieser ist ebenfalls über die Fahrstühle erreichbar und befindet sich zusammen mit dem Gym im 14. Stock des Hotels – klingt vielversprechend? Wartet ab. Ich habe den Wellnessbereich aus Versehen über das Gym betreten, aber zum Glück war keiner dort. Die Auswahl ist klein, aber fein, aber interessiert mich hier auch reichlich wenig. Über eine Verbindungstür geht es in den Sauna-Raum.

 

Im Spa Bereich befinden sich fluffige Sitzkissen, gemütliche Bast-Stühle und natürlich (!) der obligatorische Kühlschrank mit gratis Kaltgetränken. Ein Traum. Inmitten des Raums (und auch das ist typisch für die 25hours hotels befand sich ein fast schon klobiger, aber dennoch adretter Kasten -aka die Sauna-, der den Raum einfach einnimmt. Aber mit Absicht und positivem Eindruck. Immerhin geht es hier und vor Ort ja auch um die Sauna. Also wieso nicht auch entsprechend auffahren. Die komplette Front der Sauna ist vollverglast, damit auch hier ein Ausblick über die Dächer der Stadt garantiert ist. Klar, in der Sauna hockend auf ein Meer zu schauen hat was, aber ich muss mir eingestehen, dass eine leuchtende Großstadt Skyline in finsterer Nacht zumindest auf mich ebenfalls einen beruhigenden Effekt hat und dabei definitiv Abwechslung in die ganze Sache reinbringt.

 

Wir wollen ja aber nicht nur träumen, sondern auch etwas Aufregung in das ganze Konzept reinbringen. Ein schöner Aufguss muss her. Eimer und Kelle sind vor Ort, optional auch Aufgussmittel. Da ich aber diesbezüglich und eigentlich auch in jeder Hinsicht speziell bin, habe ich selbstverständlich meine eigene Kelle (die svensche Regenkelle) und meine eigenen, nachhaltigen Aufgussmittel (Svens geile Aufgüsse) mitgebracht. Es gab in diesem Kontext aber noch einen ganz speziellen Grund, weswegen ich mich besonders wohl und heimisch gefühlt habe: tatsächlich steht dort das kleine Modell meines Saunaofens meiner mobilen Sauna. Und der Ofen hat es visuell wie aufgusstechnisch faustdick hinter den Ohren. Der Ofen ist im Vergleich zu meinem zwar mit Storm betrieben, aber der Grundsatz bleibt der Gleiche. Ich habe mich bei den Aufgüssen, obwohl ich tatsächlich die ganze Zeit allein blieb, wie in meiner mobilen Sauna gefühlt. Hach, ein Hauch von Melancholie lag in der Luft. Psssccchttt… ein großer Aufguss und noch einmal den letzten „Dreck“ aus den Poren gedrückt.

 

Aber wohin nun? Einerseits stehen zwei lecker gestaltete Erlebnisduschen zur Verfügung und andererseits ein Außenbalkon mit Außendusche und Sitzmöglichkeiten. Was für eine Frage, was in dem Moment zu tun. Natürlich stehe ich dann lieber bei eisigen Temperaturen entblößt, erhoben und erhaben auf einem Balkon im 14. Stock und blicke auf Düsseldorf herab, als wäre ich der nackte Papst oder ein durchgeknallter Kaiser. Der Dampf steigt von meinen Schultern auf und ich fühle mich eins mit Düsseldorf. Irgendwie ein komisches Gefühl, aber irgendwie auch schön.

 

Ich wäre nicht ich, wenn ich nicht ich wäre, also habe ich das ganze Prozedere ein paar Mal wiederholt bis gefühlt die Sauna selbst sich an meinem Anblick und meiner Anwesenheit satt gefühlt hat. Aber ich hoffe und wünsche, dass dies nicht mein letztes Tête-à-Tête mit dieser wundervollen französischen Dame aus Holz, Steinen und Hitze war.